Die Reaktionen auf unsere Reisepläne waren ja durchaus unterschiedlich. Von „Was, wie könnt ihr das nur mit zwei Babys machen“ bis hin zu „Toll, hätten wir auch gerne gemacht bzw. haben wir auch gemacht“ war alles dabei. Wir haben uns davon nicht beirren lassen und beschlossen, dass unsere Mädels das aushalten und die gemeinsame Zeit mit Mama und (!) Papa ja schließlich auch etwas besonderes ist. Je näher unsere Reise rückte, schlichen sich allerdings doch ein paar Gedanken ein. Nicht so sehr wegen Neuseeland oder der Rundreise, sondern vor allem wegen des Fluges. Mit einer reinen Flugzeit von 22 Stunden plus die drei Stunden Aufenthalt in Singapore ja schließlich keine Kleinigkeit. Natürlich hofften wir, dass die beiden viel schlafen, aber ab und zu stellten wir uns auch vor, wie Bella und Lilly pausenlos das Flugzeug zusammenschreien und uns (und den anderen Fluggästen) den letzten Nerv rauben. Nun, da wir es überstanden haben und alle vier wohlbehalten in Neuseeland angekommen sind, können wir ein Resümee ziehen: Es hat wirklich alles super geklappt und unsere Mädels haben ihre erste große Flugreise mit Bravour bestanden! Da uns schon viele Rückfragen erreicht haben und vorher ja auch schon einige neugierig waren, hier nun noch etwas detaillierter:
Nachdem unsere Nachbarn netterweise unsere 105kg Gepäck zum Bahnhof geschafft haben, fuhren wir mit dem ICE von Dresden zum Frankfurter Flughafen. Auch wenn ich sonst eher der Autofahrer bin, muss ich sagen, dass die Bahn mit Babys eine sehr entspannte Alternative ist. Wir hatten ein Familienabteil gebucht, konnten die beiden krabbeln lassen, ihr Spielzeug auf dem Boden ausbreiten und hatten unsere Ruhe.
Am Flughafen angekommen schnappten wir uns zwei (!) Gepäckwagen und machten uns auf den Weg zum Check In. Um die Reisetaschen und die Kraxen erleichtert blieb nur noch unser ebenfalls recht umfangreiches Handgepäck übrig. Hier kommt nämlich eine weitere Besonderheit beim Reisen mit Babys: die normalen Handgepäckregelungen zu Flüssigkeiten etc. gelten nicht, d.h. man darf Fläschchen, Wasser und Babybrei in beliebigen Mengen mitnehmen. Bei der Sicherheitskontrolle (für die wir sofort an den anderen Schlangen vorbeigewunken wurden) mussten wir nur alle Flüssigkeiten auspacken und vorzeigen, was bei der Menge an Verpflegung die Katja vorgesehen hatte allerdings auch nicht ganz einfach war. Nach einem kurzen Abendessen, nach dem unsere Sitzecke wahrscheinlich einer kompletten Grundreinigung unterzogen werden musste, war endlich Boarding, wo wir natürlich wieder vor den anderen Economy-Passagieren einsteigen durften.
Im Flugzeug hatten wir bereits bei der Buchung spezielle Sitzplätze für Babys reserviert. Diese befinden sich vorne an einer Trennwand, so dass ein Babybett eingehängt werden kann und die Mädels in Ruhe ihr Schläfchen machen können. Für die mitreisenden Eltern bringen diese Plätze den Vorteil mit sich, dass man deutlich mehr Beinfreiheit hat als normal. Dieses Angebot haben Bella und Lilly dann auf dem Flug nach Singapore auch intensiv genutzt, sie sind quasi beim Start auf dem Schoss eingeschlafen und erst zwei Stunden vor der Landung wieder aufgewacht. Die Entscheidung für einen Nachtflug hat sich also wirklich ausgezahlt! Die kurzen Wachphasen haben sie genutzt, um intensiv Kontakte zu anderen Passagieren zu knüpfen. Auch die Stewardessen haben sich wirklich sehr herzlich um uns gekümmert und die Mädels auch mehrfach auf den Arm genommen. Zum Abschied gab es noch eine Tüte mit mehreren Gläschen Babynahrung, nur für den Fall, dass es beim nächsten Flug nichts geben sollte (was bei der gleichen Airline recht unwahrscheinlich ist aber egal…). Reisen mit Babys macht wirklich kommunikativ…
Unseren kurzen Zwischenstopp in Singapore haben wir dann genutzt, um eine leckere Nudelsuppe zu essen und dann mussten wir uns auch schon beeilen, um rechtzeitig zum Boarding zu kommen. Der Priority-Vorteil war damit dahin, aber da wir echt spät dran waren blieben uns auch so die Warteschlangen erspart. Auch dieser Flug war theoretisch wieder ein Nachtflug, nur waren die beiden eher mäßig begeistert, nach den 10 Stunden Schlaf auf dem ersten Flug schon wieder schlafen zu sollen. Für uns war es dadurch etwas anstrengender und der Boden um uns herum sah aus wie ein Schlachtfeld, aber alles in allem waren Sie sehr brav und unsere Sorgen waren unbegründet!
In Christchurch angekommen standen uns erstmal die diversen Einreisekontrollen bevor: Passkontrolle, „Durchsprache“ des Immigration-Formulars, Gepäckkontrolle auf mitgenommene Lebensmittel, bei der uns tatsächlich eine Minigurke durchgerutscht ist. Ihr müsst wissen, dass Neuseeland hier sehr strenge Bestimmungen hat (ähnlich wie Australien) und schnell mind. 400 NZD Strafe verhängt werden. Auch hier hatten wir aber den Eindruck, einen Babybonus zu bekommen und etwas milder behandelt zu werden. Dann noch eine weitere Durchsuchung unseres Gepäcks und zusätzliches Röntgen und schon hatten wir es geschafft, nach insgesamt drei Tagen: Wir sind in Neuseeland!
Dr. Gerhard Aust
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