Nun stand ein weiteres Highlight unserer Reise an, der Etosha-Nationalpark. Im Norden des Landes gelegen, ist dieser Park für seine Vielfalt und vor allem auch Vielzahl an Tieren bekannt. Der Name Etosha bedeutet „Großer Weißer Platz“ und bezieht sich auf die große weiße Salzpfanne, die inmitten des geschützten Gebietes liegt. Wir hatten ja bereits während der ganzen Reise einige Tiere gesehen, aber das war tatsächlich nichts im Vergleich zu den vielen Sichtungen, die wir hier erleben durften.
Um ausreichend Zeit zu haben, hatten wir drei Übernachtungen im Park geplant, so dass wir ihn ganz in Ruhe von West nach Ost durchfahren können. Wir übernachteten in den Campsites Olifantsrus, Okaukuejo und Halali, die alle zu den staatlichen Namibia Wildlife Resorts gehören. Anders als die privat geführten Campsites hatten sie eher normalen Standard, den man auch von europäischen Zeltplätzen kennt, also Gemeinschaftsdusche, überschaubare Stellplätze usw. Da merkt man, wie verwöhnt wir bisher waren 😊. Dafür war die Lage inmitten des Nationalparks aber natürlich toll, jeder hatte eine eigene Wasserstelle an der wir morgens und abends Tiere beobachten konnten. So konnten wir abends unter anderem auch Nashörner und Hyänen beim Trinken beobachten.
Drohnen sind im Park aufgrund der Wilderer, die diese zum Jagen der Tiere benutzen, strengstens verboten und müssen bei Einfahrt in den Park versiegelt werden. Das hatte ich zumindest vorab im Internet gelesen und war dann doch etwas verwundert, dass uns niemand bei der Einfahrt und bei der Registrierung danach gefragt hat, sondern nur nach Schusswaffen (die ebenfalls verboten sind). Auf meine Rückfrage hin hat man mir dann gesagt, dass die Drohne versiegelt werden muss (achso? 😊) und dass Drohnen selbstverständlich verboten sind, ob ich das denn nicht wüsste. Soviel zur Bürokratie…
Die Tage im Park verliefen alle relativ ähnlich, wir standen früh auf, prüften kurz ob Tiere am Wasserloch waren und machten uns schnell nach dem Frühstück auf den Weg, um auf Pirschfahrt zu gehen. Dabei ist zu beachten, dass man auf keinen Fall aussteigen darf, dies ist nur an den wenigen ausgewiesenen Rastplätzen erlaubt, die extra mit einem Tor gesichert sind, damit keine Raubtiere hereinkommen. Die meisten Tiere sieht man an den verschiedenen Wasserlöchern, die teils natürlichen Ursprungs sind, teils aber auch künstlich angelegt wurden. Wir sahen Oryxe, Springböcke, Kudus, Kuhantilopen, Elefantenantilopen, Streifengnus, Zebras, Giraffen, Elefanten, Nashörner, Schabrackenschakale, Vogelstrauß, Perlhühner, und viele mehr. Und die meisten auch in einer Vielzahl, die wir uns vorher gar nicht hätten vorstellen können! Unsere Favoriten waren eindeutig Giraffen und Elefanten und natürlich auch die Löwen, auch wenn diese eher faul im Schatten lagen! Nur Leoparden und Warzenschweine wollten sich leider nicht blicken lassen. Gegen Mittag haben wir dann ein kurzes Mittagessen in den Campsite-Restaurants gemacht, bevor wir uns erstmal am Pool erfrischt haben. Anschließend ging es entweder nochmal auf eine weitere Pirschfahrt, oder wir haben Tiere am Wasserloch der Campsite beobachtet. Bella und Lilly fanden die Tiere natürlich auch toll und waren glaube ich auch ganz froh, dass sie nach den Wanderungen der letzten Tage auch mal ein wenig Pause hatten.
Den einzigen Ärger hatten wir bei der Ausfahrt aus dem Park, als wir unser Permit vorzeigen mussten, dass wir beim Einfahren bezahlt hatten. Erstmal wurde ich fast schon wie ein Verbrecher auf meine Drohne angesprochen (war auf dem Permit vermerkt), bevor diese dann professionell mit einer Rasierklinge entplompt und alles ordnungsgemäß in ein Buch eingetragen wurde. Dann meinte die äußerst nette Dame, dass wir viel zu spät dran sind, weil wir angeblich schon vor zwei Stunden aus dem Park hätten heraus sein müssen. Es handele sich nämlich immer um 24h-Permits, was uns bei der Einfahrt aber leider niemand gesagt hatte. Es führte kein Weg daran vorbei, wir mussten wieder die 12km zurück zur Rezeption der nächsten Campsite fahren und dort nochmal einen weiteren Tag bezahlen, da dies leider nicht vor Ort möglich war. Also wieder zurück, kurz bezahlt und den Unmut geäußert, woraufhin die Dame wirklich nett gesagt hat, dass man normalerweise auch direkt am Gate bezahlen kann und sie auch nicht weiß, warum sich die Kollegin so angestellt hat. Egal, nach einer halben Stunde standen wir wieder am Gate und haben mit dem neuen Permit gewedelt. Die nette Dame konnte es sich dann nicht nehmen lassen, nochmal unseren Kühlschrank im Kofferraum zu kontrollieren, nicht dass wir auch noch illegal Wildfleisch schmuggeln…
Direkt außerhalb des Etosha Nationalpark bogen wir direkt ab in die Onguma Game Reserve, ein privat geführtes Wildtierreservat, wo wir die nächste Unterkunft in der Onguma Bush Camp Lodge gebucht hatten. Hier merkte man bereits bei der Einfahrt am Gate den Unterschied, da wir gleich sehr freundlich begrüßt wurde. An der Lodge angekommen gab es ein Willkommensgetränk, bevor unser Zimmer und die restliche Anlage der Lodge gezeigt wurden. Nach den einfachen Campsites der letzten Tage war das wirklich ein toller Luxus. Absolutes Highlight der Anlage war ein Wasserloch, das direkt neben dem Pool und dem Restaurant lag. So konnte man von der Sonnenliege aus den Tieren beim Trinken zuschauen und es kamen tatsächlich 18 Giraffen vorbei, so viele hatten wir bisher noch nicht auf einem Haufen gesehen. Auch das Abendessen war sehr lecker und Katja und ich genossen den Abend noch ein wenig mit einem Cocktail am Lagerfeuer.
Auch das Frühstück war außergewöhnlich lecker, es gab Pancakes für die Kinder und einen Breakfast-Burrito (mit Rührei, Speck, Zwiebel) sowie ein French Toast mit Curry-Chutney für Katja und mich, dieses Mal mit Blick auf eine Herde Impalas am Wasserloch. Ein wirklich toller Aufenthalt, den wir gerne noch mit einer Aktivität in der Game Reserve verbunden hätten, aber für den Sundowner Drive am Vortag waren wir bereits zu spät dran und für die anderen Ausflüge waren die Kinder leider noch zu klein. So blieb es bei einer sehr entspannenden Übernachtung, bevor wir uns weiter auf den Weg Richtung Süden gemacht haben.
Dr. Gerhard Aust
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