Wenn man nach Neuseeland fliegt, dann gibt es ja einige Ziele die man unbedingt gesehen haben sollte z.B. Mount Cook, Milford Sound, Tongariro National Park etc. Und als Herr der Ringe-Fan gehört auch Hobbingen auf diese Liste. Nach Taupo war das Auenland also unser nächstes Ziel. Da man nur mittels einer geführten Tour nach Hobbingen kommt, hatten wir diese bereits vorgebucht. Im 20 Minutentakt werden dort die Touristen in Busse verfrachtet und nach Hobbingen gefahren. Interessanter Weise haben nur etwa 50% der Besucher die Filme gesehen oder die Bücher gelesen. Für die restlichen Besucher ist es dann wohl nur Bucket List abhacken. Man wird also mit einer Horde anderer Touristen mitten auf einer Farm ausgekippt und wird schon nach der ersten Kurve direkt ins Auenland gebeamt. Über 60 große und kleine Hobbit Höhlen haben uns sofort in ihren Bann gezogen. Jede einzelne Hobbit-Höhle ist liebevoll mit einem kleinen Garten gestaltet, so dass man eigentlich erwartet, dass Bilbo oder Frodo jeden Moment aus der Tür herausspaziert kommen. Neben den Hobbit-Höhlen sind natürlich auch die Fun-Facts, die der Guide erzählt, sehr spannend. Es gibt zum Beispiel zwei unterschiedlich große Typen von Hobbit Höhlen, damit die Schauspieler im Film so klein wie Hobbits wirken. Des Weiteren gibt es Hobbingen in seiner jetzigen Form erst seid den Hobbit Filmen. Für die Herr der Ringe Filme wurden die Hobbit Höhlen nur aus Pappmasche gebaut und nach den Filmen komplett wieder abgebaut. Für die Hobbit Filme wurden die Kulissen dann komplett aus Stein noch einmal aufgebaut und sind seitdem ein Touristemmagnet. Am Ende unserer Tour gab es ein Bier im Green Dragon und und man konnte noch einmal den Blick über den See auf Hobbingen genießen. Fazit: Auch wenn das sehr nach überfülltem Touri-Zeugs klingt fanden wir dir Tour genial und würden sie jedem empfehlen der die Filme genauso mag wie wir.
Nach Hobbingen stand wieder mal ein Fotopunkt zur Diskussion, die Briedal Veil Falls. Diese hatten wir aufgrund der Wettervorhersagen nach dem Mt. Taranaki schon einmal verschoben und wollten sie nun nachholen. Neben den Wasserfällen hat der Reiseführer diesen Ort nur als Surfer Hot Spot angepriesen und entsprechend planlos waren wir bei unserer Ankunft. Das Wetter war immer noch bombenmäßig und der Tag wollte mit sinnvoller Beschäftigung gefüllt werden. Da kam uns die „What to do in Raglan“ Bucket List des Camping Platzes sehr gelegen. Ein Punkt war Kayaken zu den Pancake Rocks. Eigentlich hatten wir das Thema Kayak mit den Mädels ja bereits abgeschlossen, da geführte Touren meist einen halben oder ganzen Tag dauern und das für die beiden definitv zu lang gewesen wäre. Die Pancake Rocks waren allerdings auf der anderen Seite der Flussmündung und nur 15 Minuten vom Einstieg entfernt. Kurz entschlossen haben wir also für 2 Stunden ein Doppelsitzer Kayak gemietet und sind mit den Mädels zwischen den Beinen losgepaddelt. Die fanden es super spannend und sind sogar still sitzen geblieben. Und wieder zeigt sich das man mit Kleinkindern (sind ja nun offiziell keine Babys mehr) mehr machen kann als man selber manchmal glaubt. Nach 15 Minuten leichtem paddeln waren wir dann auf der anderen Seite und an den Pancake Rocks. Da es sich zu einem Zufluss zum Meer handelt gab es erfreulicher Weise auch Strände zwischen den Felsen, welche wir für einen kleinen Stop-Over genutzt haben. Die Ladies hatten ihren Spaß am schwarzen Strand (ich persönlich bevorzuge den weißen Sand) und wir haben ein kleines Anlegerbier genossen. Zeit hatten wir ja mehr als genug! Der Weg zurück ging dann noch ein bisschen die Küste flussaufwärts, was durch die Rückwärtsströmung am Ufer nicht sonderlich anstrengend war, und dann wieder einmal quer über die Flussmündung zurück zum Anleger. Die letzten Meter haben die Mädels dann noch für ein Schläfchen genutzt. Schaukelt halt auch so schön im Boot. Da immer noch nicht Sonnenuntergangszeit war, haben wir noch ein bisschen gebeached, bevor wir uns zu den Briedal Veil Falls aufgemacht haben. Bella und Lilly waren für die anstehende Autofahrt ebenfalls dankbar, da sie nun ein ausgiebiges Nachmittagsschläfchen machen konnten. Eigentlich wäre der Weg zum Wasserfall auch garnicht so kompliziert gewesen, allerdings sind wir diesmal auf unser Navi reingefallen. Kaum waren wir aus Raglan raus, führte uns das Navi über eine kurvenreiche Gravelroad. Erstmal haben wir uns nichts dabei gedacht, weil der Reiseführer die Rundfahrt über eine 70 km lange Gravelroad als eine mögliche Beschäftung empfohlen hatte und der Wasserfall als ein Abstecher beschrieben wurde. Als wir allerdings nach 20 Km wieder auf eine befestigte Straße kamen und von dort ganz entspannt zum Wasserfall fahren konnten, kamen wir uns schon ein bisschen veralbert vor. Leider hat sich die Fahrerei zu den Wasserfällen aus fotografischer Sicht nicht einmal gelohnt, da der Stand der Sonne zu dieser Jahreszeit das von Gerhard rausgesuchte Motiv unmöglich macht. Mit der mir wohl bekannten Fotografendepression gings als wieder zurück nach Raglan. Um die Stimmung zu heben, haben wir einen weiteren Punkt der „What to do in Raglan“ List abgearbeitet und sind in den Hafen zu einem empfohlenen Fish n‘ Chips Lokal gefahren. Neben Fisch gabs auch gebackene Tintenfische und Muscheln – das haben sie hier echt drauf! Mal abgesehen vom Wasserfall, welcher auch ohne Foto sehr beeindruckend war, hat sich Raglan für uns unverhofft zu einem der schönsten Orte auf der Nordinsel entwickelt und wir haben am nächsten Tag ein bisschen mit uns gehadert, ob wir gleich zur Coromandel Peninsula weiterfahren oder nicht doch einfach noch mal ein bisschen an den Strand gehen. Da Coromandel aber auch mit Traumstränden lockt, haben wir uns für weiterfahren entschieden.
Im Nachhinein hätten wir das wohl ein bisschen anders gemacht, wenn wir geahnt hätten dass das Wetter auf der anderen Seite nicht so schön ist wie angekündigt. Es gilt halt immer noch die alte Weisheit „Nutze den Moment!“. Je weiter wir Richtung Osten kamen desto dicker wurden die Wolken. Eigentlich wollten wir an den New Chums Beach, doch diese Strecke haben wir uns aufgrund des Wetters gespart und sind gleich in Hahei geblieben. Neben der Cathedral Cove ist hier auch der Hot Water Beach gleich in der Nähe und ich habe mich durchgesetzt und wir haben uns mit jede Menge anderer Touristen in ein Loch am Strand gesetzt, dass mit heißem Wasser vollgelaufen ist. Gerhard hatte dazu eigentlich keine Lust, aber mein Argument, dass man dazu ja keine Sonne brauch und wir irgendwas mit dem angebrochenen Tag machen müssen, hat ihn dann doch überzeugt. Am nächsten Morgen sind wir dann zum Sonnenaufgang zur Cathedral Cove gelaufen und konnten diese vor den Touristenmassen und bei wunderbarem Licht bestaunen. Und natürlich auch das ein oder andere Foto machen. Die Mädels haben schon ein erstes Frühstück am Strand bekommen und wir haben uns dann im Hahei Beach Cafe ein ausgiebiges Sonntagsfrühstück mit Eier Benedikt gegönnt. Im Gegensatz zum Vortag hatten wir an diesem Morgen gutes Wetter und haben beschlossen gleich in Hahei an den Strand zu gehen. Man sieht wir sind also noch lernfähig und es war im Nachinein die richtige Entscheidung, da gegen Nachmittag wieder dicke Wolken aufzogen. Eigentlich hatten wir uns ursprünglich überlegt längere Zeit auf der Coromandel Peninsula zu bleiben und dort die letzte Woche am Strand ein bisschen ausklingen zu lassen. Allerdings waren die Wetteraussichten nicht so super und wir haben uns dafür entschieden in die Northlands zu fahren. Auf unserem weiteren Weg sind wir nach an der Karangahake Gorge vorbeigekommen. In dieser Schlucht haben sie früher Gold abgebaut und man konnte mit Stirnlampe durch die alten Tunnel laufen. Mal eine echte Abwechslung zu den üblichen Walks.
Dr. Gerhard Aust
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